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Eine Frage noch

Mit ihren Fragen orientieren sich Menschen in der Welt, mit den Antworten kommen sie weiter. Neun Geschichten vom Suchen und Finden im Alltag

Wie werde ich zur Selbermacherin?


»Do it yourself ist mein Ding: Als die Uni-Bibliothek wegen Corona geschlossen war, baute ich mit meiner besten Freundin einen Schreibtisch. In der Google-Bildersuche schauten wir nach Inspirationen und legten los. Immer wenn ich eine Idee habe, suche ich online Tutorials. Die sind auch im Studium und darüber hinaus unverzichtbar. Gerade bringe ich mir beispielsweise eine Programmiersprache bei und suche oft nach Beispielen. Nach meinem jüngsten Besuch bei meiner Familie in Ghana recherchierte ich, wie ich aus traditionellem Stoff T-Shirts nähen kann. Und im Moment lese ich mich ins Thema ›Landwirtschaft in Ghana‹ ein. Ich würde gern ein Projekt anstoßen, das Arbeitsplätze für die Frauen dort schafft.«

Barbara studiert Informatik und Französisch

Wann schlafen Babys durch?


»Unsere Tochter Mia ist neun Monate alt. Seit sie auf der Welt ist, stellen wir jeden Tag neue Fragen: Wie lange schläft ein Baby? Können Babys schnurren wie eine Katze? Und warum weinen Neugeborene anfangs ohne Tränen? Als sie mit dreieinhalb Monaten plötzlich zwei Zähne bekam, waren wir sehr verblüfft. Auch das haben wir nachrecherchiert und herausgefunden: Es ist nicht schlimm, manche Babys zahnen eben schon früher. Am häufigsten nutze ich die Google Suche nachts, wenn die Kleine und mein Mann schlafen. Wegen akuter Stilldemenz und Schlafentzug gebe ich viele Fragen gleich doppelt und dreifach in das Suchfeld ein.«

Yu-Rin wurde vor Kurzem Mutter

Wie finden Blinde zur nächsten Apotheke?


»Ich bin mit drei Jahren erblindet. Gerade an neuen Orten hilft mir Google Maps, mich zurechtzufinden. Es gibt zwar auch BlindSquare, eine GPS-App für Sehbehinderte, die beschreibt, wie die direkte Umgebung aussieht. Wenn mein Ziel aber weiter als 50 Meter entfernt ist und ich mich navigieren lassen muss, nutze ich Google Maps. Bei meiner Freundin in Marburg musste ich vor Kurzem zum Arzt und ließ mich so bis vor die Tür führen. Navigations-Apps ermöglichen mir Selbstständigkeit im Alltag. Damit kann ich auch Geocaching betreiben, eine Art Schnitzeljagd mit GPS-Daten. Ansonsten suche ich online wie Sehende auch. Mit meinem Screenreader fühle ich die Ergebnisse in Brailleschrift oder lasse sie mir vorlesen. Google-Suchergebnisse sind in Überschriften gegliedert, das erkennt mein Screenreader, und ich bekomme einen Eindruck von der Struktur der Seite und kann mit Tastenbefehlen von einer Überschrift zur nächsten springen. Ich interessiere mich sehr für Musik und Astronomie. Wenn ich in einem Podcast etwas Spannendes höre und recherchiere, komme ich auf alle möglichen Themen.«

Robbie arbeitet als Jugendreferent beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband

Wie schneide ich einen Obstbaum?


»In unserem Schrebergarten haben wir schon die verrücktesten Dinge ausgebuddelt, zum Beispiel Geschirr vom Anfang des 20. Jahrhunderts oder Pflanzen unserer Vorpächter, die wir am Anfang nicht kannten. Mit Google bestimmten wir die Pflanzen und fanden heraus, wie wir sie am besten pflegen. Einer unserer Google-Dauerbrenner ist die Frage, wie man Bäume und Sträucher richtig zurückschneidet. Dafür nutzen wir meist die Bildersuche: Wir sehen uns dann die Grafiken an, die Ast für Ast erklären, was zu tun ist, damit wir nicht zu viel wegschnippeln.«

Deborah und Florian erzählen in ihrem Instagram-Kanal Ein Stück Arbeit und auf einstueckarbeit.de von ihren Kleingartenerfahrungen

Lena Fotografien

Was steht auf diesem indischen Straßenschild?


»2017 war ich in Indien, in Kolkata und Delhi. Auf der Suche nach der nächstgelegenen Metrostation fragte ich mich häufig mit der Sprachausgabe der Google-Übersetzer-App durch, weil ich die Namen nicht aussprechen konnte. In Restaurants fand ich mit der Funktion heraus, ob Gerichte vegetarisch sind. Wenn ich als Fotografin auf der Balkanroute unterwegs bin, nutze ich den Übersetzer oft, um kurze Gespräche zu übersetzen. Sehr praktisch finde ich, dass die App auch Bilder erkennt: In Bulgarien habe ich damit kyrillische Zeichen übersetzt.«

Lena ist Fotografin und Journalistin

Dr. Florence Randrianarisoa Dr. Florence Randrianarisoa

Können Herzen wirklich brechen?


»Junge Menschen wollen ihren Körper besser verstehen und haben Tausende Fragen – in den Kommentaren zu meinen Videos sehe ich aber, dass viele sich nicht trauen, mit ihren Eltern oder Ärzten darüber zu sprechen. Mir ist es wichtig, Jugendlichen Selbstbewusstsein zu vermitteln und ihr Gefühl für den eigenen Körper zu stärken. Deshalb beantworte ich auf meinem YouTube-Kanal Dr. Flojo Fragen zu medizinischen Themen. Ich finde, jede Frage verdient eine vertrauenswürdige Antwort. Wirklich brechen kann ein Herz übrigens nicht, es gibt aber eine Herzmuskelerkrankung namens ›Broken-Heart-Syndrom‹, die oft nach emotionalem Stress auftritt und von einem Herzinfarkt auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden ist.«

Ärztin Dr. Florence Randrianarisoa beantwortet Gesundheits- und Körperfragen auf YouTube

Wie geht ein Leben ohne Plastik?


»Ich wohne mit meiner Familie in einem Tiny House in Brandenburg. Seit einer Weile leben wir so gut es geht plastik- und abfallfrei, weil wir die irreparablen Schäden in den Meeren gesehen haben. Aber auch für uns Menschen ist Plastik nicht gesund, Stichwort: Weichmacher. Mit Kindern ist die Umstellung eine besondere Herausforderung: Spielzeug ist aus Plastik, besonders durch Windeln und Feuchttücher fällt viel Müll an. Darum haben wir online danach gesucht, wie wir mit Kind Plastik und Müll vermeiden können. Spielzeug kaufen wir nun fast nur gebraucht, wir verwenden waschbare Stoffwindeln und Tücher. Lebensmittel kaufen wir auf dem Markt und im Unverpackt-Laden. Ich allein werde die Welt nicht retten, aber ich kann andere inspirieren, aktiv zu werden. Darum erzähle ich auf YouTube über ein Leben ohne Abfall – und über unser Leben im Tiny House.«

Max berichtet auf seinem YouTube-Kanal Max Green aus seinem reduzierten Leben

Wie geht der Bandltanz?


»Ich mache Volksmusik, seit ich sieben Jahre alt bin. Online suche ich alles, was mit Volksmusik zu tun hat: gebrauchte Instrumente, Lehrerinnen und Lehrer, die mir Neues am steirischen Hackbrett beibringen können, oder Noten zu alten Stücken, die ich noch nicht kenne. Oft suche ich auch Lieder, die ich dann bei YouTube anhöre und parallel dazu die Begleitung auf der Gitarre übe. Google hat schon einige musika­lische Fundstücke ausgespuckt. Die vielleicht lustigste Suche war die Recherche von Schrittfolgen für den ›Bandltanz‹, bei dem man mit farbigen Bändern um den sogenannten Bandlbaum tanzt. Als ich die Videos angesehen habe, war es fast so, als würde mir mein Onkel Charly von früher erzählen.«

Christa ist Bildungsreferentin

Wie backen wir Avocado-Cheesecake?


»Wir haben uns zu Beginn der Corona-Krise mit unserem Food-Start-up Lisa|Li selbstständig gemacht – also unter denkbar schlechten Voraussetzungen. Neben Social-Media-Kanälen ist Google für uns als junges Unternehmen wichtig, weil so überhaupt erst Menschen auf unsere Webseite kommen. Online suchen wir natürlich auch selbst viel, vor allem Rezept-Inspiration. Wir kochen beide gerne ›frei Schnauze‹ und experimentieren. Über Google suchen wir Rezepte und entwickeln sie so weiter, dass sie zu uns passen. Kochen ist so vielseitig, so spannend und kreativ. Im Internet entdecken wir auch in Zeiten, in denen man nicht verreisen oder über Märkte schlendern kann, immer wieder Neues.«

Lisa und Lilly gründeten das Catering-Unternehmen LISA|LI

Fotos: Charlotte Schreiber (2), Julia Sellmann (2), Felix Brüggemann, Lara Freiburger, Ines Janas, Lêmrich, Florian Generotzky, Felix Brüggemann, Florian Generotzky

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