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Das geht bereits

Künstliche Intelligenz steckt in vielen Anwendungen und hilft uns im Alltag. Hier erfahren Sie beispielhaft, wo einer Studentin, einer Handwerkerin und einem Familienvater schon heute selbstlernende Systeme begegnen. Eine Entdeckungsreise in die Welt der nützlichen Helfer

Studentin Kira vereinfacht dank Künstlicher Intelligenz (KI) den Austausch mit Freunden

Sprache übersetzen

Studentin Kira schloss während eines Praktikums in Florenz Freundschaft mit einer Reihe von Italienerinnen und Italienern. Den Kontakt hält sie nun per E-Mail oder WhatsApp, unterstützt vom Google Übersetzer. Der Dienst beruht auf Software, die sich neuronaler Netze bedient, eines Werkzeugs der künstlichen Intelligenz. Er übersetzt in Sekundenschnelle ganze Texte in mehr als 100 Sprachen.

Musik individuell zusammenstellen

In ihren Pausen nutzt Kira den Musikstreamingdienst Spotify. Dort gibt es den »Mix der Woche«: Ein selbstlernender Algorithmus erstellt alle sieben Tage eine Liste mit rund 30 neuen Songs. Dabei wird nicht nur der Geschmack der Studentin und anderer Spotify-Hörer berücksichtigt. Auch die musikalische Struktur einzelner Titel ist für das Erstellen der Playlist wichtig.

Leichter einen Partner finden

Kira ist derzeit Single und sucht auf OkCupid, einer internationalen Dating-Website, nach einem Partner. Das Besondere: Bei OkCupid stellen die Nutzer einander Fragen. Anhand der Antworten analysiert ein selbstlernender Matching-Algorithmus, welche Nutzer gut zusammenpassen. Die Studentin hat Glück und verabredet sich mit einem Single, der laut Ergebnis zu 95 Prozent zu ihr passt.

Bilder sortieren

Mithilfe von Google Fotos behält Kira all ihre Bilder im Blick. Die automatische Bildanalyse erlaubt es ihr, die gespeicherten Motive schnell wiederzufinden – hier die Erinnerungen an das italienische Praktikum, dort ihre Katze.

Handwerkerin Sabine verwendet KI zur Organisation ihres Arbeitsalltags

In Echtzeit navigieren

Bevor Handwerkerin Sabine den Motor zündet, lässt sie sich von Google Maps eine geeignete Route zu ihrem nächsten Kunden errechnen. Bei Stau errechnet der Dienst mithilfe künstlicher Intelligenz alternative Wege. Je nach Verkehrslage sind die Straßen grün (frei), orange (stockend) oder rot (stehend) gefärbt. Für einige Städte wie München oder Köln schätzt die App sogar die Parksituation am Zielort ein.

Mit der Stimme Geld überweisen

Sabine überweist mit einem Telefonanruf 100 Euro von ihrem Geschäftskonto an einen Lieferanten – ohne auch nur ein einziges Formular ausfüllen zu müssen. Eine Reihe von Technologien, die man der künstlichen Intelligenz zurechnet, machen dies möglich. Dazu gehört unter anderem eine intelligente Spracherkennung, die ihre Anweisungen aufnimmt und umsetzt.

Sicherer Auto fahren

Sabines Kleintransporter wurde vom Hersteller mit Assistenzsystemen ausgestattet, die beim Einparken helfen oder ihre Fahrt durch Abstands-, Brems- und Spurhalteassistenten sicherer machen. Autokonzerne wie Daimler setzen bei der Verarbeitung der Umgebungsdaten auch auf künstliche neuronale Netze.

Gezielt nach Mitarbeitern suchen

Weil ihr Unternehmen wächst, sucht Sabine unter anderem auf LinkedIn nach Mitarbeitern. In die Vorschläge, die ihr das Jobportal macht, fließen Erkenntnisse ein, die auf künstlicher Intelligenz beruhen: Das System analysiert zum Beispiel, welche Jobanfragen erfolgreich waren, und bezieht die Ergebnisse beim Erstellen neuer Vorschläge mit ein.

Nützlichere Bilder machen

Beim Kunden inspiziert Sabine eine beschädigte Wasserleitung unterhalb der Spüle in der Küche. Weil es dort dunkel ist, macht sie mit der Kamera ihres Google-Smartphones Bilder. Selbst Details sind gut erkennbar: Ein selbstlernender Algorithmus bereitet das Bild neu auf und macht das Problem an der Leitung gut sichtbar. Sabine sendet das Bild einem Kollegen, der das entsprechende Leitungsstück besorgt und verbauen wird.

Familienvater Tomasz plant seine Einkäufe mithilfe von Künstlicher Intelligenz

Passende Nachrichten lesen

Tomasz ist Familienvater und informiert sich täglich mit der Google News-App: Der Dienst analysiert Nachrichten in Echtzeit und bündelt sie thematisch. Auf der Startseite findet Tomasz unter anderem eine von selbstlernenden Algorithmen erstellte Auswahl an Meldungen, die seinen Interessen entsprechen.

Einfacher reisen

Mit Google Trips plant Tomasz die Reise mit seiner Frau und den beiden Kindern nach Berlin: Die Reiseplanungs-App schlägt ihm unter anderem Sehenswürdigkeiten und geeignete Restaurants vor.

Richtig heizen

Das lernende Thermostat von Nest reguliert die Wärme in Tomasz’ Wohnung: Jedes Mal, wenn die Temperatur manuell verändert wird, merkt sich das System die Änderung und den Zeitpunkt und lernt dadurch das Verhalten der Familie kennen. Nach etwa einer Woche weiß das Thermostat, wann Tomasz’ Familie zu Hause ist, welche Temperatur sie mag und wie schnell sich ein Raum aufheizt.

Einkaufslisten pflegen

Zu Hause verwendet Tomasz den Google Home-Lautsprecher, um eine Einkaufsliste für die Familie zusammenzustellen: Allein mit seiner Stimme steuert er den Sprachassistenten und pflegt unterschiedliche Listen für verschiedene Geschäfte. Fehlt Zucker oder Brot? Ein Zuruf genügt, und der Sprachassistent ergänzt dank künstlicher Intelligenz die Einkaufsliste.

Den Stromverbrauch verfolgen

Am Abend überprüft Tomasz in der App von Fresh Energy, wie viel Strom die neue stromsparende Waschmaschine verbraucht: Das selbstlernende System analysiert die Daten des neu installierten smarten Stromzählers. Anhand von Verbrauchsmustern rechnet es den Stromverbrauch einzelner Haushaltsgeräte auf den Cent genau aus. Und siehe da: Die neue Waschmaschine verbraucht weniger Strom als die alte.

Artwork und Fotografie: Jan von Holleben

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