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Sie stärken die Privatsphäre im Internet

Im Münchner Google Safety Engineering Center (GSEC) arbeiten mehrere Hundert Spezialist:innen an innovativen Lösungen für ein sicheres Internet. Hier berichten sieben von ihnen, wie Nutzer:innen auf der ganzen Welt von dieser Arbeit profitieren
7 Minuten Lesezeit

Datenschutz-Checks:
Schwachstellen aufdecken und schließen

Wir tun manchmal so, als wären wir selbst die Angreifer, und suchen unser eigenes System nach Schwachstellen ab

Rebekka Balebako, Privacy Engineer Google Zürich

»Unser Team bildet eine von mehreren Datenschutz-Ebenen bei Google: Wir tun manchmal so, als wären wir selbst die Angreifer, und suchen unser eigenes System nach Schwachstellen ab. Wenn es eine gibt, dann wollen wir das so schnell wie möglich wissen und sie beheben. Dabei nehmen wir uns in jedem Quartal ein anderes Google-Produkt vor und testen es auf Herz und Nieren darauf, ob es die Privatsphäre unserer Nutzer:innen wie versprochen gewährleistet. Auch wenn in der Regel alles so funktioniert wie geplant: Datenschutz lässt sich immer weiter optimieren. Dabei ist es meine Aufgabe, die richtigen Fragen zu stellen: Was wollen die Nutzerinnen und Nutzer? Was brauchen sie? Und wie können wir diese Fragen beantworten? Zu unserer Arbeit gehört es auch, andere zu unterstützen. Deshalb wenden wir im GSEC diese Herangehensweise auch an, wenn wir Start-ups in einem sehr frühen Stadium zum Thema Datenschutz beraten. Es ist spannend, andere Unternehmen kennenzulernen und zu verstehen, was deren Probleme sind. Denn selbst wenn jemand zum Beispiel mit Stahl handelt – an irgendeiner Stelle geht es immer um Datenschutz.«

Chrome-Profile:
Privatsphäre für gemeinsame Computer

Nutzer:innen können jetzt schnell und einfach ein oder mehrere eigene Profile anlegen und sie mit der Lieblingsfarbe versehen. So wird Chrome zu einem persönlichen Browser, der die individuelle Privatsphäre auch auf gemeinsam genutzten Geräten schützt

David Roger, Software Engineer

»Wenn mehrere Personen denselben Computer benutzen, surft meist auch jede mit demselben Browser. Das aber hat zur Folge, dass mir zum Beispiel auf YouTube Inhalte angezeigt werden, die für mich gar nicht interessant sind. Dass ein falsches Passwort eintragen wird, wenn ich mich auf einer Website einloggen möchte. Oder dass andere meine E-Mails sehen. Das ist natürlich ein großes Problem für die digitale Privatsphäre. Eine ähnliche Situation liegt vor, wenn ich einen Computer sowohl privat als auch für die Arbeit nutze – dann muss ich sogar aufpassen, dass ich dabei nicht meine privaten mit meinen geschäftlichen Daten vermische. Lösen können wir diese Herausforderung mit den Profilen in Chrome. Wir haben sie runderneuert, sodass sie nun viel einfacher zu finden und zu benutzen sind. Nutzer:innen können jetzt schnell und einfach ein oder mehrere eigene Profile anlegen und sie mit der Lieblingsfarbe versehen. So wird Chrome zu einem persönlichen Browser, der die individuelle Privatsphäre auch auf gemeinsam genutzten Geräten schützt.«

Datenschutzerklärung:
Einfach verständlich

Als Softwareentwicklerin sorge ich dafür, dass die Seite jederzeit und auf allen Endgeräten stabil läuft – und zwar nicht nur auf Deutsch: Die Datenschutzerklärung existiert in 61 Sprachen

Kateryna Atamanchuk

»Die Datenschutzerklärung ist eine der wichtigsten Seiten jedes Internet-Angebots, aber oft auch eine der unbeliebtesten. Das liegt daran, dass sie sehr unterschiedliche Funktionen erfüllen muss: Sie ist zum einen ein gesetzlich vorgeschriebenes Rechtsdokument, zum anderen soll sie interessierten Nutzerinnen und Nutzern verständlich erläutern, wie unsere Dienste funktionieren und wie wir mit ihren Daten umgehen. Im GSEC haben wir uns der Herausforderung gestellt, diese beiden Aspekte in Einklang zu bringen. So erklären wir viele Begriffe und Themen in kleinen, mit Beispielen versehenen Texten, die nach einem Mausklick aufploppen. Zudem ist die Seite übersichtlich strukturiert, und kurze Videos zeigen anschaulich, warum Google bestimmte Daten erhebt und wie sich individuelle Datenschutzeinstellungen vornehmen lassen. Diese Einstellungsmöglichkeiten und andere Privatsphärefunktionen können die Nutzer:innen direkt von der Datenschutzerklärung aus aufrufen. Als Softwareentwicklerin sorge ich dafür, dass Textänderungen umgesetzt werden und die Seite jederzeit und auf allen Endgeräten stabil läuft – und zwar nicht nur auf Deutsch: Die Datenschutzerklärung existiert in 61 Sprachen, alle Versionen werden vom GSEC in München technisch betreut.«

Google-Konto:
Alles an einem Platz

Werner Unterhofer trägt als Technical Program Manager dazu bei, dass sich wichtige Datenschutzeinstellungen von einem Ort aus bearbeiten lassen.

»In München entwickeln und bauen wir das Google-Konto, das auf der ganzen Welt genutzt wird. Das Kernstück ist die Seite ›Daten und Datenschutz‹, auf der sich wichtige Einstellungsmöglichkeiten zu Datenschutz, Personalisierung und dem Teilen von Daten befinden, die wir basierend auf Nutzerfeedback kontinuierlich weiterentwickeln. Dort zeigen wir den Nutzer:innen die verschiedenen Optionen, wie Google-Dienste für sie relevanter werden, wenn sie sich dafür entscheiden, bestimmte Informationen mit Google zu teilen – Suchgewohnheiten etwa oder Standortverläufe. Im Google-Konto lässt sich auch einsehen, welche Aktivitäts­daten gespeichert sind, und diese lassen sich dort herunter­laden oder löschen – alles gebündelt an einem Platz. Wir bemühen uns, die Privatsphäreeinstellungen so leicht zugänglich wie möglich zu machen. Deshalb lassen sie sich etwa über Suchbegriffe wie ›Datenschutzeinstellungen Google-Konto‹ in der Google Suche erreichen. Aus den meisten Google-Produkten und -Apps führt zudem ein Klick auf das Profilbild und ›Google-Konto verwalten‹ zu den Einstellungen. Datenschutz muss verständlich und leicht navigierbar sein – und nicht nur ein Thema für Fachleute.«

Privatsphäre-Tools:
Optionen für viele Bedürfnisse

»Ich bin für einige Bereiche im Google-Konto zuständig, die Transparenz und Einstellungsmöglichkeiten rund um das Thema digitale Privatsphäre bieten sollen. Dazu gehören hauptsächlich diese vier: Erstens der Privatsphärecheck, mit dem sich wichtige Datenschutzeinstellungen prüfen und anpassen lassen. Zweitens das Google Dashboard, das einen Überblick über alle verwendeten Google-Dienste und die dort gespeicherten Aktivitätsdaten gibt. Drittens der Google Datenexport, wo Nutzer:innen gezielt persönliche Konto­daten herunterladen und bei Bedarf zu einem anderen Anbieter exportieren können – wie zum Beispiel Fotos. Und viertens die ›Meine Daten‹-Abschnitte, die erklären, wie die Dienste Google Maps, Google Suche, YouTube und Google Assistant bestimmte Daten zur Personalisierung nutzen. Bei all diesen Bereichen legen wir großen Wert darauf, dass sie sowohl nützlich als auch verständlich und leicht auffindbar sind. Wir befragen dafür regelmäßig unsere Nutzer:innen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen. Der Schutz und die Regulierung der eigenen Privatsphäre im Internet sollten so simpel wie möglich sein.«

Privatsphäre für Familien:
Datenschutz kinderleicht machen

»Auch Kinder und Jugendliche machen sich Gedanken darüber, welche Spuren sie beim Surfen im Internet hinterlassen. Sie haben oft ganz praktische Fragen, zum Beispiel: Ist es sicher, Cookies zu akzeptieren? Was sind eigentlich Daten? Und was macht Google damit? Wir laden Kinder ein, uns ihre Fragen zu stellen, etwa in offenen Gruppendiskussionen oder über ihre Lehrerinnen und Lehrer. Denn wir möchten wissen, welche Bedürfnisse Familien mit Kindern haben, wie sie Google-Produkte nutzen und wie wir sie bei ihren Einstellungen unterstützen können. Da Kinder klare und deutliche Antworten brauchen, haben wir Datenschutzinformationen in Form eines Frage&Antwort-Formats entwickelt und sie für drei verschiedene Altersklassen aufbereitet. Das Maskottchen ist ein kleiner Pandabär. Wir haben uns sehr intensiv damit beschäftigt, welche Illustrationen passen und welche Worte die richtigen sind. Das Ergebnis gibt es inzwischen schon in 60 Sprachen.«

Browser-Einstellungen:
Personalisieren und sichern

Unsere Devise lautet: Du hast Einstellungsmöglichkeiten, um deine Privatsphäre nach deinen Wünschen zu gestalten. Und wenn du nichts machst, gelten die Voreinstellungen.

Martin Šrámek, Data Privacy Manager

»Viele denken, dass die Privatsphäre beim Surfen im Internet nur dann geschützt ist, wenn der Browser überhaupt keine Daten speichert oder sendet. Daten können aber genutzt werden, ohne die Privatsphäre zu verletzen, und ihre Ver­wendung bringt den Nutzer:innen viele Vorteile: Chrome kann dadurch personalisiert und das Surf-Erlebnis verbessert werden. Dafür geben wir Nutzer:innen Einstellungsmöglichkeiten. Sie können auswählen, inwieweit sie von den Personalisie­rungen profitieren möchten. Hier lässt sich auch einsehen, welche Aktivitätsdaten Chrome speichert, etwa den Verlauf der besuchten Internetseiten oder Cookies; und sie lassen sich an Ort und Stelle löschen. Wir verstehen aber auch, dass sich viele nicht tiefergehend mit diesem Thema beschäftigen möchten, um aktiv Datenschutzentscheidungen zu treffen. Daher gibt es Voreinstellungen, die für die meisten Nutzer:innen einen guten Kompromiss zwischen Privatsphäre und Surf-Komfort darstellen sollen. Unsere Devise dabei ist: Du hast Einstellungsmöglichkeiten, um deine Privatsphäre nach deinen Wünschen zu gestalten. Und wenn du nichts machst, gelten die Voreinstellungen.«

Fotos: Simon Habegger (1), Stephanie Füssenich (2), Sima Dehgani (7), Marie Haefner (1)

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