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Natürlich online

Die Schwestern Sali und Sara Nuru verkaufen Kaffee aus einer äthiopischen Kooperative. Hier erzählt Sara, wie der Webshop den beiden den Einstieg ins Geschäft erleichterte
2 Minuten Lesezeit

»Wir gründeten nuruCoffee, weil wir Äthiopien, das Land unserer Eltern, von einer anderen Seite zeigen wollen. Viele kennen die Bilder von Armut und Dürre, wir wollen die Schönheit der Region vermitteln. Dabei liegt es nahe, mit Kaffee zu arbeiten: Äthiopien gilt als das Ursprungsland der Kaffeebohne.

Bei unseren Recherchen erkannten wir schnell, dass die Erlöse entlang der Wertschöpfungskette ungleich verteilt sind. Jene, die am meisten arbeiten, bekommen am wenigsten; vor allem Frauen arbeiten in den Kaffeeplantagen und können kaum von ihrem Tagwerk leben. So entstand die Idee zu nuruCoffee, einer Marke für Kaffee von äthiopischen Kleinbauernkooperativen. Wer die Bohnen erwirbt, unterstützt den fairen Handel und unseren Verein nuruWomen, mit dem wir Frauen durch die Vergabe von Mikrokrediten, Handwerksschulungen und Trainingskursen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.

Zum Verkauf des Kaffees in Deutschland führten wir eine Reihe von Gesprächen. Einige Händler fielen fast vom Stuhl, als wir ihnen sagten, dass wir 250 Gramm Sidamo-Kaffee für fast zehn Euro verkaufen möchten – wir zahlen mehr als das Doppelte als üblich an die äthiopische Kooperative, weil nur so die Leistung der Bäuerinnen und Bauern gewürdigt wird.

Auf der Website erklären wir, woher unser Kaffee kommt und wie der Preis zu einer fairen Entlohnung der Arbeiterinnen und Arbeiter beiträgt.

Sara Nuru Gründerin nuruCoffee

Durch die ablehnenden Reaktionen ließen wir uns aber nicht verunsichern. Wir glauben, dass Kundinnen und Kunden gerne mehr zahlen, wenn sie wissen, wofür. Im Januar 2017 eröffneten wir unseren Onlineshop. Auf der zugehörigen Website erklären wir, woher unser Kaffee kommt und wie der Preis zu einer fairen Entlohnung der Arbeiterinnen und Arbeiter beiträgt.

Vor allem die junge Generation kauft selbstverständlich im Internet, und wir erreichen sie, anders als im Handel, direkt. Die Menschen, die uns online finden, werden häufig auch zu Fans: Sie identifizieren sich mit uns und bleiben uns treu. Deshalb haben wir inzwischen auch ein Kaffee-Abonnement eingeführt: Monat für Monat schicken wir Abonnentinnen und Abonnenten eine frische Packung nuruCoffee.

Sali und Sara Nuru vor Kaffeelager Kaffeeernte

Die Menschen, die uns online finden, werden häufig auch zu Fans: Sie identifizieren sich mit uns und bleiben uns treu.

Sara Nuru Gründerin nuruCoffee

Der Onlineverkauf verzeiht nach unserer Erfahrung auch leichter Fehler. Wenn bei einer Lieferung etwas falsch läuft, versuchen wir es beim nächsten Mal besser zu machen. Wir lernen schnell, sind nah an unseren Kundinnen und Kunden und erleben einen Austausch, wie er unseren Bedürfnissen und unserem Wesen entspricht.

Rückblickend sind wir froh, dass die Eintrittshürden für den Handel im Internet so niedrig sind. Wahrscheinlich würde es nuruCoffee in dieser Form nicht geben, wenn der einzige Verkaufsweg jener über den stationären Handel gewesen wäre.«

Protokoll: Peter Wagner; Fotos: nuruCoffee

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