Wir sind dabei
Mit „Google Arts and Culture“ erleben Sie deutsche Kulturinstitutionen online. Wie es dazu kam? Fünf Antworten finden Sie hier.
Elbphilharmonie, Hamburg
»Schon vor der Eröffnung haben wir mit ›Google Arts & Culture‹ Hamburgs neues kulturelles Wahrzeichen der Welt zugänglich gemacht, unter anderem durch einen digitalen Streifzug durch den Konzertsaal und eine virtuelle 360°-Erkundung unserer Orgel für Schulklassen. Höhepunkt der Kooperation war die Übertragung des Eröffnungskonzertes als 360°-Livestream, den insgesamt 570 000 Menschen verfolgt haben. So ein Stream ersetzt natürlich kein echtes Konzerterlebnis – aber wir können damit Kultur, die von vielen noch als elitär empfunden wird, leichter zugänglich machen. In der Elbphilharmonie haben wir eine besondere Situation: Noch immer möchten mehr Menschen ein Konzert bei uns erleben, als wir Karten zur Verfügung haben. Digital können wir allen Interessierten einen Besuch ermöglichen.«
Melanie Kämpermann, Leitung Marketing und Kommunikation, Elbphilharmonie, Hamburg
Museum Folkwang, Essen
»Ein Team von ›Google Arts & Culture‹ hat bei uns das Werk Rhonebarken von Vincent van Gogh Millimeter für Millimeter eingescannt. Auf der Website von ›Google Arts & Culture‹ kann man das Bild als Gigapixelvariante heranzoomen. So nah an ein Gemälde herantreten, um jeden Pinselstrich zu erkennen, kann man im Museum nicht. Dieses Werkzeug und allgemein die digitale Präsentation erweitert unser Angebot. Ein Museum ist heute ein Medium – mit einem analogen und einem virtuellen Auftritt. Letzterer ist unserer Erfahrung nach ein Anreiz, auch unser analoges Museum zu besuchen. Obwohl man sich jederzeit online die Mona Lisa ansehen kann, stehen Besucher ja trotzdem Schlange vor dem Louvre. ›Google Arts & Culture‹ hat die Technologie, um uns bei der Digitalisierung zu unterstützen. Für uns als Museum wäre so etwas schlicht unmöglich.«
Deutsches Museum, München
»Das Deutsche Museum war 2014 das erste technische Museum in Deutschland, das mit Google zusammengearbeitet hat. Für einen virtuellen Rundgang wurde unsere Flugwerft in Schleißheim vermessen. Ausstellungen, zum Beispiel zum Thema ›Wearable Computing‹, die längst nicht mehr in unserem Haus zu sehen sind, existieren digital bei ›Google Arts & Culture‹ weiter und sind auf der ganzen Welt, zu jeder Tages- und Nachtzeit und quasi für die Ewigkeit verfügbar. Die Reichweite ist beeindruckend: Als wir auf der ›Google Arts & Culture‹-Startseite verlinkt waren, hatten wir an einem Tag Hunderttausende Besucher in der digitalen Ausstellung. In unser Museum kommen pro Tag maximal 10 000 Besucher.«
Gerrit Faust, Pressesprecher des Deutschen Museums, München
Bundesarchiv, Koblenz
»Anders als manchen Museen ist es uns nicht so wichtig, spezielle Exponate im Internet zu zeigen, sondern wir möchten sie in den richtigen Kontext stellen. Einzelne Schriftstücke, Fotos oder Plakate sind oft schwer zu interpretieren. Um eine Quelle nutzen zu können, muss man verstehen, wie sie entstanden ist. Wir haben deshalb 31 kommentierende Ausstellungen in ›Google Arts & Culture‹ veröffentlicht, zum Beispiel zum Mauerfall und zur Mode im Wandel der Zeit. Die Digitalisierung dient auch der Sicherung der Bestände: Wir haben mehr als 330 Kilometer Schriftgut im Bundesarchiv. Ein Teil der Bestände wurde früher auf Mikrofilm kopiert, um die Originale zu schonen, und als Sicherung. Dieses Medium ist heute schon extrem unbeliebt, weil man ein spezielles Gerät zum Lesen braucht und die Bildqualität oft schlecht ist.«
Dr. Tobias Herrmann, Leiter des Referats GW 1 (Strategische Planung, Leitungsunterstützung, Pressestelle, Internationale Beziehungen) im Bundesarchiv, Koblenz
Staatliche Museen zu Berlin
»Anfang 2011 waren die Gemäldegalerie und die Alte Nationalgalerie zusammen mit 16 weiteren Museen aus neun Ländern die ersten bei ›Google Arts & Culture‹. Inzwischen sind die Staatlichen Museen zu Berlin mit acht Häusern, mehr als 1000 Objekten, verschiedenen Ausstellungen und virtuellen Rundgängen vertreten. ›Google Arts & Culture‹ entspricht den Mitteln moderner Museumskommunikation: Besucher folgen nicht mehr nur einer vorgegebenen Reihenfolge und Anordnung im Museum, sondern möchten auch alternative Zugänge zu Bildern und Objekten. So werden Ausstellungen zu einem individuellen Erlebnis, das man über einen Link mit seinen Freunden teilen kann.«
Christina Haak, Stellvertretende Generaldirektorin der Staatlichen Museen, Berlin
Fotos: Elbphilharmonie Hamburg, Außenansicht: Thies Raetzke, Konzertsaal: Michael Zapf, Orgel + Detail Außenansicht: Maxim Schulz; Foyer Museum Folkwang © Museum Folkwang, Foto: Giorgio Pastore; Vincent van Gogh, „Rhonebarken“, 1888: akg-images; © Deutsches Museum München; © Staatliche Museen zu Berlin/Maximilian Meisse