Hinter den Kulissen
Viele Google-Mitarbeiter geben alles, damit sich Zuschauer und Zuhörer, aber auch Kreative und Unternehmen auf YouTube wohlfühlen. Drei von ihnen erzählen von ihren Berufen
... kümmert sich um Creator und fördert Frauen
»Meine Kollegen und ich sind die ersten Ansprechpartner für große Creator. Wer mindestens 100 000 Abonnenten hat, kann sich für unser sechsmonatiges Partnerprogramm bewerben. In meinem Job telefoniere ich sehr viel und bespreche mit dem Creator unterschiedliche Fragen: Welche Möglichkeiten bietet YouTube? Welche Tools sind wofür hilfreich? Was kommt bei wem gut an? Wie baue ich Reichweite auf? Welche Einnahmequellen kommen infrage? Außerdem ist uns wichtig, dass die Creator, die manchmal binnen kurzer Zeit mit viel Aufmerksamkeit und Stress konfrontiert werden, sich wohlfühlen. Deshalb coache ich auch in Sachen Zeitmanagement oder Burnout-Prävention. Ein besonderer Fokus meiner Arbeit liegt in der Förderung weiblicher Creator. Sie sind unter den größten deutschen Creatorn derzeit noch unterrepräsentiert, und es gibt zum Beispiel weniger Frauen, die Comedy machen. Wir haben deshalb ein ›Women in Comedy‹-Programm aufgelegt und veranstalten Workshops, die das Selbstbewusstsein stärken.«
... sorgt für Sicherheit auf YouTube
»Ich leite drei Teams, die sich um Fairness auf der Plattform kümmern. Wir arbeiten eng mit anderen Google-Teams zusammen, die sich beispielsweise auf künstliche Intelligenz oder Infrastruktur spezialisiert haben. Ein Team befasst sich mit Informationssicherheit, wozu Verschlüsselung und Absicherung der Nutzerkonten gehört. Dieses Team greift ein, wenn jemand versucht, Nutzerkonten zu knacken. Das zweite Team heißt ›Anti Fraud‹ und bekämpft unter anderem Betrügereien bei YouTube-Views: Mithilfe von künstlicher Intelligenz spüren wir organisierte Gruppen auf, die Aufrufe von Videos gegen Bezahlung künstlich hochtreiben. Das dritte Team für ›Data Engineering‹ ist eine Art zentrales Nervensystem. Es verbindet alle Teams, auch die meiner Kollegen, die sich im großen Rahmen mit der Vertrauenswürdigkeit der Inhalte befassen. Unter anderem messen wir, wie effektiv die Teams darin sind, unerwünschte Inhalte und Kommentare von YouTube fernzuhalten.«
... weiß, was die Deutschen am liebsten hören
»Musik spielt in meinem Leben eine besondere Rolle: Ich bin gelernter Tontechniker, spiele verschiedene Instrumente, und mein Vater betreibt einen Radiosender. Klar also, dass ich die Aufgabe liebe, YouTube Music und YouTube Premium in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt zu machen. Vor dem Start ging es vor allem darum, welche Bestandteile des Angebotes für den deutschsprachigen Markt besonders relevant sind. Beispielsweise ist die in der Premium-Version enthaltene Offline-Funktion in Deutschland besonders wichtig, weil mobiles Internet hier teurer ist als in den meisten anderen europäischen Ländern. Wir betreiben viel Marktforschung, um noch genauer herauszufinden, was die Nutzer hierzulande von YouTube Music erwarten. Ich halte aber auch engen Kontakt zur Musikindustrie und einzelnen Künstlern, um sie an YouTube Music heranzuführen und es gemeinsam mit ihnen immer besser zu machen.«
Illustration: Joni Majer, Fotografie: Matthias Fluhrer (Marina Giessler), privat (Philipp Pfeiffenberger, Lenny Ghersi)