Für ein digitales Land
Die mehr als 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Google in Deutschland arbeiten an ganz unterschiedlichen Digitalprojekten. Wer macht was wo? Ein Überblick
Dieser Artikel erschien zuerst im Aufbruch-Magazin „Digitale Chancen“ (2021).
Die Digitalisierung Deutschlands gelingt, wenn alle zusammenhelfen. Mit ihren Ideen und Lösungen wollen die Googlerinnen und Googler ihren Teil dazu beitragen: Sie entwickeln Sicherheitslösungen, Künstliche-Intelligenz-Anwendungen oder Ansätze zur digitalen Transformation der Wirtschaft.
Warum das erste deutsche Google-Büro am 10. Oktober 2001 gerade in Hamburg entstand? Die Antwort ist erstaunlich einfach: Der erste Mitarbeiter lebte in Hamburg und durfte sich aussuchen, von wo er arbeiten wollte. Einige Jahre später entstanden dann auch Büros in München, Berlin und Frankfurt am Main, um die sich teils schöne Anekdoten ranken. Die Münchner Räumlichkeiten zum Beispiel liegen nur einen Steinwurf von der Hackerbrücke entfernt. Ein beziehungsreicher und nicht ganz unpassender Name, wo doch ein großer Teil des internationalen Teams aus Software-Ingenieur:innen besteht. Das Berliner Team wiederum zog 2019 aus den Büros Unter den Linden in eine ehemalige Frauenklinik an der Tucholskystraße, in der sogar einer der 280 Googlerinnen und Googler, die heute dort arbeiten, zur Welt gekommen ist.
Standort Hamburg:
Von Marketing bis Recht
Deutschland spielte bei der Entwicklung von Google schon früh eine wichtige Rolle: Das zweite Büro außerhalb der USA wurde bereits 2001 in Hamburg eröffnet. Viele der inzwischen gut 550 Googler:innen unterstützen zum Beispiel große Unternehmen bei ihrem Onlinevertrieb oder begleiten mit ihren Angeboten die digitale Transformation der Wirtschaft, etwa des Einzelhandels. Aber auch Expert:innen für Marketing, Kommunikation sowie Personal- und Rechtsthemen arbeiten im Gebäude in der ABC-Straße in der Hansestadt. Marianne Stroehmann und Rainer Saborny leiten den Standort.
Standort Berlin:
Von Politik bis KI
Schon 2007 baute Annette Kroeber-Riel als erste Berliner Googlerin ihren Computer in einem kleinen Mietbüro in der Hauptstadt auf. Seither wuchs die Hauptstadt-Präsenz, Google unterstützte von dort die Digitalisierung des Landes. Das Büro Unter den Linden, in dem das Team ab 2012 arbeitete, wurde bald wieder zu klein: 2019 bezogen die Googler:innen ein neues Zuhause im denkmalgeschützten Gropius Ensemble an der Tucholskystraße. Aktuell arbeiten in der Hauptstadt über 280 Personen, unter anderem in den Bereichen Cloud, Lokalisierung, Marketing, Politik, Vertrieb, Google for Startups und YouTube. Gemeinsam mit Teams in der ganzen Welt betreiben zudem Spezialist:innen für künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen Grundlagenforschung. Annette Kroeber-Riel und Dr. Ralf Bremer leiten den Standort.
Standort München:
Das Entwicklungszentrum
In der bayerischen Landeshauptstadt steht die technische Produktentwicklung im Vordergrund. Inzwischen arbeiten mehr als 1500 Mitarbeiter:innen unter anderem auch im Google Safety Engineering Center (GSEC), einem globalen Entwicklungszentrum für Onlinesicherheit und Datenschutz, das seit 2019 am Münchner Standort angesiedelt ist. Im GSEC werden datenschutz- und sicherheitsrelevante Teile des Google Browser Chrome oder des Google-Kontos entwickelt. Aktuell wächst die Dependance abermals. Auf dem Gelände der historischen Arnulfpost, nicht weit von den vorhandenen Büros, entsteht bis 2024 ein Campus mit Platz Platz für weitere 1500 Googler:innen. Dr. Wieland Holfelder leitet den Standort.
Standort Frankfurt:
Die Cloud im Blick
In Frankfurt am Main arbeiten mehr als 200 Menschen für Google. Eine Reihe von Teams unterstützt große Unternehmen bei ihrem Onlinevertrieb. Die meisten Frankfurter Googler:innen widmen sich der Google Cloud: Bereits 2017 entstand im Raum Frankfurt die erste deutsche Google-Cloud-Region, die Cloud-Dienste für Unternehmenskunden anbietet. Eine zusätzliche Anlage für Google Cloud öffnet 2022 in Hanau. Henrike Lewerenz leitet den Standort.
IN ZAHLEN AUSGEDRÜCKT
der Top-10-Unternehmen in den Bereichen Telekommunikation, Software und IT oder Einzelhandel in Deutschland verwenden die Google Cloud. So benötigen sie keine eigenen Server und halten ihre Daten dennoch sicher.
Entwickler:innen und Manager:innen arbeiten am Standort München und im zugehörigen Google Safety Engineering Center daran, dass das Internet noch vertrauenswürdiger und sicherer wird.
Menschen lernten bislang mit der Initiative ZukunftHandel hinzu: Der Handelsverband Deutschland (HDE) und Google riefen dieses breit angelegte Digitalisierungsprogramm für den Einzelhandel im September 2020 ins Leben. Angeboten werden unter anderem individuelle Experten-Coachings sowie mehr als 80 verschiedene Onlinetrainings.
Menschen besuchten seit ihrer Gründung im Jahr 2014 weltweit die Google Zukunftswerkstatt. Mit den flexiblen und kostenfreien Onlinetrainings oder Live-Webinaren können sie nützliche Kompetenzen für ihren Traumberuf erlangen oder zum Beispiel auch ihr Auftreten in Bewerbungsgesprächen verbessern.
will Google in den kommenden neun Jahren in den Aus- und Neubau seiner Rechenzentren in Deutschland investieren, mit denen unter anderem die Google Suche funktioniert. Der große Teil dieses Geldes wird in die Produktion erneuerbarer Energien in Deutschland fließen, denn schon im Jahr 2022 sollen gut 80 Prozent der benötigten Energie aus CO2-freien Quellen kommen.
Fotos: Markus Mielek (1), Eva Häberle (1), Charlote Schreiber (2), Thomas Eugster (1), Felix Brüggemann (1), Lars Hübner (1), Sima Dehgani (3), iStockphoto, Lêmrich (1), Marina Rosa Weigl (1)