Zusammen geht’s einfacher
In Augsburg startete die Google Zukunftswerkstatt in Kooperation mit Partnern ein Bildungsprogramm: Bürger:innen lernten in Workshops und Diskussionen zum Beispiel, wie sie online ihr Geschäft voranbringen können, wie sie mit digitaler Hilfe ihren Alltag vereinfachen. Die Wirkung ist nachhaltig
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Lange dachte Sheherazad Blösl, Digitalisierung sei etwas, das nur die anderen Betriebe etwas angehe. Blösl ist die Chefin des »Wirtshauses unter dem Bogen« in Augsburg, und ihr Geschäft ist durch und durch analog: In ihren Räumen genießen Menschen gemeinsam ein gutes Essen, erzählen, lachen, und zum Abschied nehmen sie einander vielleicht sogar in den Arm. Die Gaststätte ist wegen ihrer modernen bayerischen Küche ein beliebter Anlaufpunkt für Einheimische, Geschäftsleute und Reisende. Dann aber setzte sich das Coronavirus in der Welt fest.
»Der ständige Lernprozess hat mir jetzt schon viel gebracht. Ich habe erkannt, wie ich mein Unternehmen besser darstellen und vermarkten kann. Zu sehen, wie viel Aufmerksamkeit meine Beiträge im Unternehmensprofil auf Google bekommen, aber auch neue Tools und Funktionen zu nutzen, macht einfach Freude. Im gegenseitigen Austausch mehr über die Aktivitäten anderer Unternehmer zu erfahren, das bringt mich enorm weiter«
Sheherazad Blösl, Wirtshaus unter dem Bogen
Mercan Fröhlich,
freiberufliche Fotografin
»Ich habe vielversprechende neue digitale Tools kennengelernt und aktiviert, von denen ich mir mehr Sichtbarkeit verspreche. Besonders schätze ich aber den Austausch mit den anderen Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern. Gemeinsam prüfen wir regelmäßig unsere Online-Aktivitäten, geben uns Feedback und helfen uns gegenseitig. Bis jetzt waren schon richtig wertvolle Tipps dabei.«
Thomas Bachmann,
Tanzschule Hep Cat Club
»Meine unternehmerischen Ziele haben sich konkretisiert. Ich weiß jetzt, was machbar ist, wie es funktioniert und wie ich weiter vorgehe. Dadurch kann ich Pläne, die zuvor als vages Vorhaben existierten, in Angriff nehmen. Das gibt mir viel Energie zurück. Über die Beschäftigung mit Details der Digitalisierung habe ich Zugang zu überraschend vielfältigen Themen gefunden. Meine Freude am Lernen ist jedenfalls neu entfacht.«
Dr. Christiane Huber,
Betten Huber
»Dank der Tutorials und Webinare habe ich erkannt, wo es in unserem Internetauftritt Optimierungsbedarf gibt. In einzelnen Teilbereichen, wie etwa bei der Suchmaschinenoptimierung oder beim Unternehmensprofil auf Google, lässt sich direkt und schnell etwas umstellen und bewirken. Damit habe ich bereits angefangen. Am meisten fasziniert mich aber die Abwechslung, die die Welt der Digitalisierung bereithält. Man kann sich an vielen Stellen ausprobieren, daran wachsen und lernen.«
»Ich habe vielversprechende neue digitale Tools kennengelernt«
Mercan Fröhlich, Fotografin
Zum Start des Programms fand anlässlich des 500. Jubiläums der Fuggerei ein »runder Tisch« zusammen: Gesprächspartner:innen aus Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft diskutierten die Rolle von digitaler Bildung als Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben. »Wissen ist der entscheidende Rohstoff für Deutschland«, sagte etwa Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber. »Für echte Teilhabe gilt es, digitale Bildung ganzheitlich zu betrachten und Kompetenzen zu fördern.« Die Geschäftsführerin des Jobcenters Augsburg, Silke Königsberger, bekräftigte diese Botschaft: »Der Arbeitsmarkt und die Menschen verlangen, dass Leistungsfähigkeit und Talente jedes Einzelnen ausgeschöpft werden. Digitale Weiterbildung ist der Schlüssel für Anschluss und Erfolg im Berufsleben.« Seit Beginn der Corona-Pandemie gilt dies umso mehr. Zahlreiche Unternehmen waren von Schließungen betroffen und mussten ihre gewohnte Geschäftstätigkeit unterbrechen. Vor allem der Handel, die Kultur, die Veranstaltungsbranche und die Gastronomie waren betroffen. Aus diesen und anderen Feldern wählten die Initiatoren des Bildungsprogramms insgesamt neun Personen aus, die neue digitale Kompetenzen erlernten, vorhandenes Wissen auffrischten und schließlich ihre Erfahrungen mit Kolleg:innen teilten. Gastronomin Sheherazad Blösl war eine dieser Personen und ließ sich schnell von der Idee des Bildungsprogramms anstecken. »In der Vergangenheit habe ich das Thema Digitalisierung verdrängt«, erzählt sie. »Aber natürlich habe ich bereits beobachtet, dass meine Gäste ihre Mahlzeiten fotografieren und die Bilder auf Social Media posten. Das alles wollte ich auch lernen.« Anfang Juni 2021 legte Blösl einen Instagram-Account an, auch auf Facebook ist sie seither vertreten. Zunächst vertraute sie noch auf externe Hilfe. »Aber je besser ich die digitale Welt verstehe«, so die Wirtin, »desto größere Unabhängigkeit erlange ich.«
Helena Gladen,
Club- und Kulturkommission Augsburg e.V.
»Es ist megaspannend, was ich alles lerne. Die Trainings haben mich für die zahlreichen Möglichkeiten sensibilisiert und meinen Fokus geschärft. Im nächsten Schritt werde ich die Website moderner und auffindbarer machen. Ich bin mir sicher: Meine neuen Skills werden auch bei zukünftigen Projekten und Aufträgen hilfreich sein.«
Noel Guobadia,
kaufmännischer Angestellter und Fuggerei-Bewohner
»Viele Aspekte der Digitalisierung erlerne ich gerade von Grund auf neu, ich habe geradezu eine Art digitale Sensibilität entwickelt. Google Drive, der Google Kalender und andere Apps helfen mir, mehr Struktur in meinen Alltag zu bringen und besser zu planen. Private und berufliche Vorhaben lassen sich endlich besser in Einklang bringen.«
Barbara James,
Augsburger Tee- und Spezialitätenhaus
»Mit allem rund um Handy und Computer kenne ich mich jetzt viel besser aus. Viele Digitaltipps aus dem Programm habe ich direkt umsetzen können. Ich bin dadurch viel selbstständiger geworden. Insgesamt fühle ich mich richtig gut betreut und bekomme genau die Unterstützung, die ich brauche.«
»Die Trainings haben uns zu einer wichtigen Erkenntnis geführt: In Zukunft wollen wir den Schwerpunkt unserer Digitalaktivitäten verschieben und uns auf unsere Sichtbarkeit im Internet konzentrieren. Bei einigen Themen und Tools stecken wir noch in den Kinderschuhen, andere ändern sich schnell. Wir lernen, neu zu priorisieren und darüber immer unser Kerngeschäft im Fokus zu behalten«
Zhanna Perez, drumnote Productions: Musikproduktion und Sounddesign
Sheherazad Blösl hebt den verbindenden Effekt des Bildungsprogramms hervor. »Mehr über die Aktivitäten anderer Unternehmerinnen und Unternehmer zu erfahren bringt mich enorm weiter.« Auch für Cornelia Böhm, verantwortlich für das strategische Innenstadtmarketing der Stadt Augsburg, ist der gegenseitige Austausch nicht hoch genug zu schätzen: »Der erste Schritt wird immer einfacher, wenn man ihn nicht allein gehen muss.«
Die Teilnehmer:innen sind froh, den Schritt gewagt zu haben. Sheherazad Blösl nutzt inzwischen intensiv das »Unternehmensprofil bei Google« und staunt, wie viel Aufmerksamkeit ihre Beiträge bekommen. »Ich habe erkannt, wie ich mein Unternehmen dank der Digitalisierung besser darstellen und vermarkten kann«, sagt sie. Thomas Bachmann lernte, seine vielfältigen Aktivitäten besser zu bündeln und zu priorisieren. »Seit ich mich verstärkt mit Google Ads und Google Analytics beschäftige, hat sich die Sichtbarkeit der Tanzschule im Internet verbessert. Die Zugriffe auf unsere Website sind gestiegen.« Den Stammtisch für die digitalen Pionier:innen aus Augsburg wird es übrigens auch nach Abschluss des Projektes weiterhin geben. Er wird im »Wirtshaus unter dem Bogen« stattfinden.
Die Google Zukunftswerkstatt kommt in die Stadt: Lernen und Netzwerken mit dem Bildungsprogramm
Noch nie war digitale Bildung so wichtig wie heute: Sowohl die berufliche als auch die persönliche Entwicklung hängt davon ab, wie gut Menschen die Möglichkeiten zu nutzen wissen, ganz gleich ob mit dem Smartphone oder am Computer. Gemeinsam mit der Bildungsallianz des Mittelstands (einer Initiative des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, kurz BVMW) möchte die Google Zukunftswerkstatt in einem neuen Bildungsprogramm ein stärkeres Bewusstsein für die Potenziale der digitalen Bildung schaffen: Sie soll allen zugänglich gemacht werden. Dazu werden weitere Partner vor Ort eingebunden – wie die IHK Schwaben in Augsburg, die IHK München und Oberbayern oder die Wirtschaftsförderung Münster.
Um mit vereinten Kräften die Digitalisierung in Deutschland voranzubringen, ist es wichtig, im wirklichen Kern zu beginnen: lokal. In Städten treffen unterschiedliche Strukturen, Kulturen und Wirtschaftszweige aufeinander. Ihr starkes Zusammenspiel in der Gemeinschaft macht die Kommunen zu einem Inkubator für den gesellschaftlichen und digitalen Wandel. Das kostenlose Bildungsprogramm der Google Zukunftswerkstatt unterstützt Menschen dabei, ihr Potenzial zu erkennen, digitale Chancen zu ergreifen und gemeinsam zu wachsen. Dafür gibt es vielfältige Onlinetrainings zu selbstbewusster Kommunikation, Onlinemarketing, Suchmaschinenoptimierung sowie Trainings zu persönlicher und unternehmerischer Weiterentwicklung und lokale Angebote wie Stammtische.
Eine wichtige Rolle spielen zudem die Persönlichkeiten vor Ort, vom Einzelhändler bis zur Bürgermeisterin. Indem sie ihre Geschichte erzählen, inspirieren sie andere und ermutigen sie, ebenfalls digitale Chancen für sich zu nutzen. Judith Gerlach, die bayerische Staatsministerin für Digitales, übernahm die Schirmherrschaft für das Bundesland Bayern, wo das Bildungsprogramm im Oktober 2021 mit Augsburg als Pilotstadt startete. Sie sagt: »Wir unterstützen im Rahmen unseres Jahresthemas ›Markt.Wirtschaft.Digital‹ in diesem Jahr ganz besonders Initiativen, die dazu beitragen, die Macherinnen und Macher bestmöglich zu unterstützen sowie Entwicklungsimpulse zu setzen. Dabei setzen wir auf eine klare Stärkung Mittelpunkt der Digitalisierung immer der Mensch stehen muss. So wird die Digitalisierung zu einem Booster für unsere Marktwirtschaft.« Als nächste Pilotstadt im Rahmen des Bildungsprogramms folgt Münster in Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit dem Digitalguide der Wirtschaftsförderung Münster GmbH. Und das ist erst der Anfang: Im Mai 2022 kommt das Angebot auch nach München – die Schirmherrschaft wird Katrin Habenschaden übernehmen, Zweite Bürgermeisterin der Stadt. Sie sagt: »Damit die Digitalisierung gelingt, müssen wir sie gemeinsam angehen und dabei alle gleichermaßen mitnehmen. Ich freue mich, mit dem lokalen Bildungsprogramm in unserer Stadt München mit gutem Beispiel voranzugehen.«
Die Initiative wird fortlaufend auf weitere deutsche Städte ausgeweitet. Wer sich für seine Stadt engagieren möchte, findet mehr Informationen auf
Fotos: Florian Generotzky (12), StMD/Hufnagl (1); Logo: Google