Ohne Ranking geht es nicht
Seit dem ersten Tag verfolgt die Google Suche das Ziel, dass Menschen immer und von überall auf relevante und verlässliche Informationen zugreifen können. Um dies zu gewährleisten, arbeiten seit Beginn viele Teams daran, dass die Google Suche auf jede Suchanfrage eine passende Antwort geben kann. Das ist keine leichte Aufgabe, zumal rund 15 Prozent der täglichen Suchanfragen komplett neu sind. Und auch das Internet hat sich verändert. Neben bereits länger bekannten Phänomenen wie Spam haben besonders in den vergangenen Jahren Desinformation und Verschwörungsmythen das Internet vor neue Herausforderungen gestellt.
Der Mann, der bei Google zusammen mit seinem Team die Verantwortung dafür trägt, dass Menschen in der Google Suche vertrauenswürdige Informationen finden, heißt Pandu Nayak. Sein Motto lautet: »Keine Suchanfrage bleibt unbeantwortet.« Damit alle Suchanfragen beantwortet werden und sich die Menschen in der Vielzahl an Informationen zurechtfinden können, bedient sich Nayaks Team neben vielen anderen Mechanismen der Mechanik des Rankings. »Ohne Ranking«, so Nayak, »würde sich niemand im Netz zurechtfinden.«
Im Ranking sortiert Google Webseiten nach unterschiedlichen Faktoren wie beispielsweise Relevanz, Zuverlässigkeit und Aktualität. Neben der wörtlichen Übereinstimmung mit einer Suchanfrage spielt es etwa eine Rolle, ob eine Webseite kürzlich aktualisiert wurde, wie viele andere Webseiten diese Seite verlinken, ob es dort thematisch passende Fotos gibt, von welchem Ort aus eine Suchanfrage gestellt wird oder wie vertrauenswürdig beziehungsweise kompetent eine Seite ist.
Wenn Pandu Nayak nach der Mechanik des Rankings gefragt wird, lächelt er. »Wäre der Algorithmus dahinter bekannt, würde unsere Suche zusammenbrechen, weil andere dieses Wissen ausnutzen könnten, um unser Ranking zu manipulieren.« Ende der Neunzigerjahre, als die Google Suche entstand, wurden für jede Suchanfrage rund 25 Millionen Webseiten durchsucht. Heute sind es bei jeder Anfrage mehrere 100 Millionen – und es werden täglich mehr. Rund 40 Prozent aller Webseiten sind Pandu Nayak zufolge allerdings Spam: Manche Seiten wurden mithilfe künstlicher Intelligenz automatisch generiert und benutzen unsinnige Texte. Und einige verbreiten ganz gezielt falsche Informationen.
Um stetig den Zugang zu zuverlässigen Informationen vermitteln zu können, aktualisiert Google laufend seinen Suchalgorithmus. Darüber hinaus arbeitet Google mit Partnern zusammen, die ebenfalls ein Interesse daran haben, dass Menschen im Internet auf zuverlässige Informationen zugreifen können. Dazu zählen unter anderem Nachrichtenredaktionen, Faktencheck-Organisationen, zivilgesellschaftliche Einrichtungen, Wahlkommissionen oder Forscherinnen und Forscher.
In Deutschland arbeitet Google seit vielen Jahren zum Beispiel mit Faktencheckerinnen und -checkern von BR24, dpa und CORRECTIV zusammen, um sie bei ihrer Arbeit gegen Desinformation im Internet zu unterstützen. Über das frei zugängliche Schlagwortsystem »ClaimReview« können Journalistinnen und Journalisten ihre Faktenchecks so markieren, dass diese bei passenden Suchanfragen, etwa bei Google oder YouTube, mit einer zusätzlichen Information angezeigt werden. Im Rahmen des Projektes »FaktenCheck21« bietet die Google News Initiative zusammen mit der dpa für alle interessierten Redaktionen auch spezielle Trainings zur Faktenprüfung an. Auf diese Weise sollen Menschen mehr Kontext zu Fehl- und Desinformation sowie Verschwörungsmythen erhalten.
Google stellte 25 Millionen Euro für einen Fonds zur Verfügung, mit dessen Hilfe Fehlinformationen bekämpft und die Überprüfung von Fakten unterstützt werden soll
Die vergangenen Jahre waren für Faktencheckerinnen und -checker weltweit angesichts vieler Wahlen und der Corona-Pandemie übrigens besonders arbeitsreich: In den zwölf Monaten seit April 2020 veröffentlichten sie mehr als 50 000 Faktenchecks, die in Google News und der Google Suche sichtbar wurden. Diese Faktenchecks erhielten allein in diesen zwölf Monaten in der Google Suche etwa 2,4 Milliarden Aufrufe.
Projekte wie der »Europäische Medien- und Informationsfonds« machen es sich inzwischen europaweit zur Aufgabe, die Medienkompetenz von Erwachsenen und jungen Menschen zu fördern, damit sie Fakten von Fiktion unterscheiden können. Google stellte Anfang des Jahres 25 Millionen Euro für den Fonds zur Verfügung, mit dessen Hilfe auch Fehlinformationen bekämpft und die Überprüfung von Fakten unterstützt werden soll. Durch den Beitrag will das Unternehmen sicherstellen, dass Menschen immer die faktenbasierten Informationen erhalten, nach denen sie suchen – und die Antworten, die sie weiterbringen.
Illustration: Bratislav Milenkovic