Den Frosch zuerst
Die Live-Webinare der Google Zukunftswerkstatt sind ein Wissens-Training in 60 Minuten. Unsere Autorin weiß nun mehr über »Produktives Arbeiten im Homeoffice«
6 Minuten Lesezeit
Desches Präsentation passt gut in den Arbeitsalltag am heimischen Schreibtisch: Innerhalb von 60 Minuten bekommen wir ein kompaktes Update zu Fragen der Arbeitsplatzgestaltung, gelingender Zeitplanung, zu Konzentrations- und Produktivitätstechniken. Am wichtigsten sind die Routinen, sagt Benjamin Desche. »Im Homeoffice steigt die Gefahr, dass Beruf und Privatleben verschwimmen. Also müssen wir selbst Routinen schaffen.« Arbeitszeiten und Pausen trägt Desche deshalb in seinen Kalender ein, mit Kolleg:innen verabredet er sich zu virtuellen Kaffeepausen.
Zu den Routinen gehört nach seinen Worten auch der Arbeitsweg: Auf dem Fahrrad oder in der Bahn kann sich jede und jeder morgens gedanklich auf die Arbeit einstellen. Im Homeoffice simuliert Desche diesen Weg, indem er morgens, bevor er an den Schreibtisch geht, die Wohnung verlässt und eine halbe Stunde spazieren geht. »Wenn ich zurückkomme, bin ich im Arbeitsumfeld, und private Aufgaben wie Wäsche waschen sind tabu. So kann ich mich ganz auf die Arbeit konzentrieren.« Dann erklärt uns Benjamin Desche Techniken, mit denen wir Aufgaben in Zukunft fokussierter und produktiver erledigen. Die eine heißt »Eat the Frog«, zu Deutsch »Friss den Frosch«. Der Frosch ist hier der unliebsamste Punkt auf der To-do-Liste. Es ist die Arbeit, die ich bei dieser Technik als Erste abarbeiten soll, damit ich beruhigter durch den weiteren Arbeitstag gehen kann.
»Im Homeoffice steigt die Gefahr, dass Beruf und Privatleben verschwimmen. Also müssen wir selbst Routinen schaffen«
Benjamin Desche, Google Zukunftswerkstatt
»Für 18 Uhr schreibe ich mir »Feierabend« in den digitalen Kalender. Als es so weit ist, ziehe ich meine Jacke an, gehe eine Runde um den Block und lasse das Büro hinter mir«
Greta Sieber, Teilnehmerin Google Zukunftswerkstatt
Fit für die digitale Zukunft
Zu den Partnern der Google Zukunftswerkstatt gehören auch Industrie- und Handelskammern, Handwerks- und Handelsverbände: Deren Mitglieder lernen in Trainings, wie sie ihre Unternehmen mit digitalen Tools nach vorne bringen. Wie die Angebote ankommen?
Dieter Schiefer
Leiter Informations- und Kommunikationstechnik Industrie- und Handelskammer zu Köln:
»Die Google Zukunftswerkstatt unterstützt uns dabei, unsere Mitgliedsunternehmen für das Thema Digitalisierung zu sensibilisieren. Ganz gleich ob Erlebnisbauernhof oder Softwareunternehmen, ob produzierendes Gewerbe oder Dienstleister: Unsere Unternehmen schätzen besonders die praxisnahen Tipps und die Hilfe zur Selbsthilfe in den Trainings. Bei der Digitalisierung geht es darum, ein Unternehmen stetig zu verbessern: Wie mache ich Dinge einfacher? Wie erfülle ich die Kundenerwartungen noch gezielter? Wie bleibe ich wettbewerbsfähig oder erreiche neue Kund:innen? Wer sich nicht mit solchen Chancen beschäftigt oder zu passiv agiert, hat über kurz oder lang einen Nachteil gegenüber Unternehmen, die diese Fragen mutig angehen. Das gilt besonders in einer zunehmend digitalisierten Wirtschaft, in der das nächste Produkt oder die nächste Dienstleistung meist nur wenige Mausklicks entfernt ist.«
Kerstin Wiktor
Beauftragte für Innovation und Technologie der Handwerkskammer Berlin*:
»Über die Partnerschaft mit der Google Zukunftswerkstatt können wir als Handwerkskammer Berlin noch mehr Handwerksbetriebe im Onlinemarketing schulen. Von einigen Teilnehmer:innen der Onlineseminare wissen wir, dass sie mithilfe der Trainings zum Beispiel ihren Online-Auftritt optimiert haben. Die Referent:innen gehen in den Webinaren auf die besonderen Belange und Fragen im Handwerk ein. Gerade für kleine Unternehmen ist die Digitalisierung eine große Herausforderung – besser, man beginnt mit kleinen Schritten, als davor zurückzuschrecken. Klein- und Kleinstunternehmen, die sich bisher noch nicht mit der Digitalisierung befasst haben, empfehlen wir zunächst eine Analyse der Zielgruppe und des Wettbewerbs. Wenn ich weiß, was meine Kund:innen erwarten, kann ich mein Angebot gezielt anpassen. Auf diesem Weg unterstützen wir unsere Mitgliedsunternehmen kostenlos. Die Google Zukunftswerkstatt hilft uns dabei.«
* Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Stephan Tromp
Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland:
»In den Trainings der Google Zukunftswerkstatt finden viele Tausend mittelständische Einzelhandelsunternehmen Hilfestellung bei den ersten Schritten der Digitalisierung. Die Kurse sind modular aufgebaut, die Unternehmerinnen und Unternehmer können dort ihr Wissen sukzessive erweitern, je nach Kenntnisstand und ihren individuellen Bedürfnissen. Von unseren Mitgliedern hören wir, dass die Seminare sehr praxisnah gestaltet sind und sie das Erlernte sofort in der unternehmerischen Praxis anwenden können. Gemeinsam mit Google hat der HDE auch die Initiative ZukunftHandel gestartet, mit Trainings und Angeboten für kleine und mittlere Handelsunternehmen in Deutschland, die in der Corona-Krise die Digitalisierung ihres Geschäftes weiter vorantreiben möchten: etwa ihre Sichtbarkeit erhöhen, Werbung schalten, mit Kundinnen und Kunden kommunizieren oder Produkte verkaufen.«
Best-Practice-Beispiele für Digitalisierung im Handel finden Sie hier:
handel4punkt0.de
kompetenzzentrumhandel.de
Illustration: Vidam; Fotos: PR