Hilfe zur Selbsthilfe
BSI, DsiN und Fraunhofer SIT: Drei Institutionen, die für mehr Sicherheit im Web sorgen
Das Internet ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Überweisungen, Telefonate, Einkäufe — vieles lässt sich online einfach und bequem erledigen. Doch auch im digitalen Raum gibt es Diebe und Trickbetrüger, die versuchen, illegal an die Daten von Nutzerinnen und Nutzern zu gelangen. Wir stellen drei Organisationen vor, die dabei helfen, sich im Web zu schützen.
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Präsident Arne Schönbohm vergleicht das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) gerne mit einem Torwart, der die Bälle des Gegners fängt, wenn die Abwehrspieler bereits ausgetrickst worden sind. Ob es um Hackerangriffe aus dem Ausland oder um geklaute Daten von Politikern geht: Immer wieder steht die Arbeit des BSI im Mittelpunkt der Öffentlichkeit. 1991 wurde die Behörde gegründet und ist seitdem dem Bundesministerium des Inneren unterstellt. Rund 1000 Mitarbeiter befassen sich dort mit Themen der IT-Sicherheit. Laut dem eigenen Leitbild ist das BSI für die »Informationssicherheit in der Digitalisierung durch Prävention, Detektion und Reaktion für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft« zuständig. Zu seinen Aufgaben gehören der Schutz der staatlichen IT vor Netzangriffen, die Entwicklung von Standards und Zertifizierungen und der Verbraucherschutz. Tatsächlich bietet das BSI auf seiner Bürger-Webseite einen umfassenden Überblick zum Thema Netzsicherheit — von Empfehlungen für sicheres Onlinebanking bis hin zu Tipps für ein sicheres WLAN-Netzwerk. Zudem unterstützt das BSI eine Reihe von Projekten, um die Digitalkompetenz der Bevölkerung zu fördern. Wer sich etwa über aktuelle Bedrohungen auf dem Laufenden halten will, kann die Newsletter des Bürger-CERT (Computer Emergency Response Team) abonnieren. In absehbarer Zeit will das BSI auch ein IT-Sicherheitskennzeichen einführen, um Verbraucher beim Kauf sicherer Hardware zu unterstützen.
Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT)
Datenlecks in Babysitter-Apps, IT-Schwachstellen bei Stromzapfsäulen, ein achtfarbiger Barcode, der beliebige Formen annehmen kann: Das Themenspektrum des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie ist vielfältig. Seine rund 180 Mitarbeiter, die an den Standorten Darmstadt, Birlinghoven und Mittweida arbeiten, decken alle wichtigen Bereiche der Cybersicherheit ab. Sie entwickeln IT-Sicherheitskonzepte und sichere Software-Lösungen für Unternehmen und Behörden, analysieren die IT-Infrastruktur von Firmen und überprüfen die Sicherheit von Drittanbieter-Produkten. In den Veranstaltungen des »Lernlabor Cybersicherheit« können sich Fach- und Führungskräfte aus Wirtschaft und Verwaltung fortbilden. Daneben bietet das Fraunhofer SIT auch einen Online-Kurs zu zeitgemäßem IT-Grundschutz. In der heutigen Form besteht das Institut seit 2004 und gehört zur Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., die 72 Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland betreibt.
Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN)
Egal ob in der »Tagesschau« oder im Frühstücksfernsehen: Michael Littger ist häufig zu sehen, wenn es darum geht, das Thema Netzsicherheit allgemeinverständlich zu erklären. Seit 2013 leitet er den Verein »Deutschland sicher im Netz«, der 2006 beim ersten Nationalen IT-Gipfel gegründet wurde und unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern steht. DsiN versteht sich als Ansprechpartner für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für kleine und mittelständische Unternehmen, denen an einem sicheren und selbstbestimmten Umgang mit dem Internet liegt. Der Verein leistet unter anderem Aufklärungsarbeit bei Fragen der IT-Sicherheit und will außerdem die digitale Kompetenz in der Bevölkerung stärken. Dies geschieht unter anderem auf der zugehörigen Webseite sowie über zielgruppengerechte Aufklärungsprojekte für Schülerinnen und Schüler, Seniorinnen und Senioren oder Ehrenamtliche sowie Mitarbeiter in Unternehmen. Darüber hinaus organisiert DsiN Wettbewerbe wie »myDigitalWorld«, bei denen Jugendliche für Ideen und Projekte zum Thema ausgezeichnet werden. Mit der App »Siba – Sicherheitsbarometer« informiert DsiN zusammen mit dem Bundeskriminalamt über aktuelle Sicherheitsvorfälle. Außerdem hat DsiN einen »IT-Fitnesstest« zusammengestellt, mit dem jeder sein Sicherheitsverhalten ganz einfach anhand von 20 Fragen überprüfen kann.
Weitere Informationen:
DsiN: sicher-im-netz.de
Fraunhofer SIT: sit.fraunhofer.de
BSI: bsi.bund.de
BSI: bsi-fuer-buerger.de oder telefonisch unter 0800 274 1000
Illustration: Birgit Henne